Hamm – Über einen größeren Andrang hätten sich die SC SportlerInnen für den Frieden Hamm bei der 34. Auflage des Frauenlaufs gefreut. Auch wenn sich am Samstagnachmittag bei bestem Laufwetter im Hammer Osten noch einige Teilnehmerinnen spontan anmeldeten, lag die Resonanz mit 105 Läuferinnen deutlich niedriger als in der Vor-Coronazeit.

„Ich bin froh, dass überhaupt Leute gekommen sind, auch wenn es immer noch wenig sind“, erklärte Gail Siegert, Vorsitzende des gastgebenden SC. „Die Leute, die Bescheid wissen, kommen zu unserem Lauf. Aber die Läuferinnen aus der Umgebung kommen nicht zweimal nach Hamm, wenn sie zuvor beim Maxilauf teilgenommen haben. Es wäre schön, wenn dieser Lauf später im Jahr stattfinden würde, da unser Traditionslauf immer am Samstag vor dem Muttertag stattfindet.“

Aufgrund von Baumaßnehmen an der Tartanbahn im Jahnstadion musste der Start und Zielbereich in den Außenbereich der Sportanlage verlegt werden, doch durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer gelang ein reibungsloser Ablauf. Ansonsten wurden nach einem kurzen Aufwärmprogramm unter dem Startbogen die Strecken über fünf und zehn Kilometer entlang des Kanals und durch den Kurpark wie gewohnt in Angriff genommen. Motivierende Bilder und Sprüche hatten die Sportlerinnen für den Frieden im Vorfeld für die Läuferinnen mit Kreide auf die Laufstrecke geschrieben. Auf Plastikabsperrband wurde weitestgehend verzichtet, selbst gestaltete Schilder gaben den Weg vor. Der Lauf unterstützte mit einer Spende „pro Mamma“, den Förderverein zur Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Brusterkrankungen.

Auch wenn der Frauenlauf eine Veranstaltung ohne Leistungsdruck ist, bei dem Spaß an der Bewegung und das Miteinander im Mittelpunkt stehen, hätte sich der SC eine bessere Kommunikation seitens der Stadt gewünscht. „Dass die Sportler der Kanu-Regatta auf dem Sportplatz Jahn II sind und auf dem Weg dorthin zum Teil unsere Strecke queren, wurde nicht mit uns abgesprochen. Dabei sind die Mitteilungswege heute per Mail oder SMS doch so einfach“, fordert Gail Siegert ein besseres Mitdenken der Verantwortlichen. 

Erstmals fand im Rahmen des Frauenlaufs ein Bambinilauf für Kinder zwischen drei und sechs Jahren statt. Jutta Konert, Leiterin der evangelischen Kita am Katharina-Luther-Centrum und selbst bei den SportlerInnen für den Frieden aktiv, möchte den Kindern so früh wie möglich die Freude an der Bewegung vermitteln. „Man sieht, wie sich die Kinder freuen und wie aufgeregt sie sind. Sie haben zwar Startnummern bekommen, aber wir nehmen bei ihnen keine Zeiten“, so Gail Siegert. „Wir hoffen, dass dieser Lauf im nächsten Jahr noch größer wird.“

Sportlich setzte sich über die 10-km-Distanz Vanessa Steinweg (49:42) vor Manuela Lassahn (Lauffreunde Bönen/53:53) und Laura Bresser (55:08) durch. Über fünf Kilometer gewann Nicole Buchmann (20:25) vor Kristin Möse (LF Münster/23:09) und Dora Mohr (Ajyo Team Essen/23:18).

Dieser Artikel erschien zuerst im Westfälischen Anzeiger.

Text: Carsten Steenbrede